Was ist eigentlich Biofeedback?

Der Name Biofeedback kommt von: Bio von Bios, das Leben und dem englischen Wort feedback, was Rückmeldung bedeutet. Im Biofeedback werden mit speziellen Geräten Körpersignale, die vom automomen Nervensystem gesteuert werden, gemessen und wahrnehmbar gemacht. Solche Geräte werden Biofeedback- Geräte genannt. Sie zeigen Reaktionen des Lebens beziehungsweise lebender Organismen an.


Ein Biofeedback-Gerät misst über verschiedene Parameter (zum Beispiel Hautwiderstand, Herzschlag, Muskelaktivität, Hauttemperatur usw.) den physiologischen Zustand eines Menschen und gibt diesen über ein optisches oder auditives Signal wieder. Der allseits bekannte Lügendetektor ist zum Beispiel solch ein Gerät, das auf optische Weise die physiologischen Reaktionen eines Menschen auf verschiedene Fragen in Form einer Kurve aufzeichnet. Aus dieser Kurve kann man dann feststellen, wie ein Mensch auf die unterschiedlichen Fragen reagiert hat und daraus Schlüsse ziehen.


Im Entspannungstraining, eines der heute sehr verbreiteten Anwendungsgebiete von Biofeedback-Geräten, nimmt die Person selbst dieses Signal wahr und kann sich auf unbewusster und bewusster Ebene darauf einstellen. Auf diese Weise entsteht eine so genannte Biofeedback-Schleife: Das Gerät misst den gegenwärtigen Entspannungszustand, zum Beispiel über den Hautwiderstand von zwei Elektroden an den Fingern und macht diesen Zustand durch eine bestimmte Tonhöhe hörbar oder durch eine entsprechende Anzeige sichtbar. Die Person hört diesen Ton oder sieht das Signal und beginnt sich zu entspannen. Sobald eine gewisse Entspannung einsetzt, zeigt das Biofeedback-Gerät dies durch eine Veränderung der Tonhöhe oder der optischen Anzeige an (der Ton wird tiefer und vielleicht leiser, das Bild, die Kurve verändert sich). Die Person und ihr Organismus hören und/oder sehen die Veränderung und wissen, dass durch das, was sie gerade getan, gedacht, gefühlt oder was immer hat, sich die Physiologie in Richtung Entspannung verändert hat, die Bemühungen also erfolgreich waren. Fast automatisch fährt der Organismus damit fort und die Entspannung vertieft sich, was das Gerät wiederum sofort mit einer weiteren Veränderung des Feedbacks quittiert. Auf diese Weise entsteht eine Schleife von gegenseitigen Reaktionen, die man auch als kybernetische Interaktion bezeichnen kann. Sollten der Person auf der anderen Seite zum Beispiel irgendwelche Gedanken durch den Kopf gehen, die der Entspannung entgegen wirken (zum Beispiel an Ärger mit einem Geschäftspartner), würde dies zu einer steigenden Erregung führen, und das Gerät reagiert mit einer entsprechend anderen Veränderung und der Mensch kann bewusst vielmehr aber unbewusst gegensteuern. Je mehr ein Mensch diese Methode praktiziert, desto schneller und effektiver lernt der gesamte Organismus dieser Biofeedback-Schleife zu folgen und sich zu entspannen. Anders als bei sonstigen Entspannungsmethoden, bekommen wir mit einem Biofeedback-Gerät immer mit, ob wir uns tatsächlich mehr und mehr entspannen oder nicht. Wir erhalten Feedback (Rückmeldung) darüber, was mit uns geschieht und können daraus lernen, was immer automatischer und ohne unsere bewusste Kontrolle geschieht. Ein Biofeedback-Training verbessert und trainiert die Wahrnehmung für den eigenen Körper und seinen Funktionen.


Inzwischen gibt es ganz ausgeklügelte Systeme sowohl für die Wissenschaft als auch für die therapeutische Praxis und den Hausgebrauch. Ganze Computeranimationen und Spiele lassen sich mit modernen Geräten steuern - ein wunderbares interaktives Lernen für Gesundheit und Bewusstsein.


Eine spezielle Form des Biofeedback wird als Neurofeedback bezeichnet. Dabei werden die Gehirnstromwellen (EEG) als Biofeedbackparameter verwendet. Die Methode ist besonders dafür geeignet, die Grundleistungen des Gehirns über Veränderung des Gehirnstrommusters zu verbessern.


Für wen sind Biofeedbackverfahren geeignet?

Ähnlich wie in der Hypnose und der Hypnotherapie ist Biofeedback nicht nur eine Möglichkeit sich besser zu entspannen, sondern auch die Funktionen des autonomen, vegetativen Nervensystems positiv zu beeinflussen. Das lässt sich in einer Biofeedbacksitzung sehr leicht erleben, was viele Menschen immer wieder überrascht. Alle Menschen können daher von diesen Methoden profitieren. Hier einige Beispiele für verschiedene bewährte Anwendungsbereiche:


• Entspannung und Stressbewältigung • Leistungssteigerung

• Wahrnehmungsschulung

• Behandlung von Spannungskopfschmerz • Schlafstörungen

• Herzerkrankungen wie Bluthochdruck

• Hyperaktivität(ADS/ADHS)

• Handerwärmungstraining (Morbus Raynaud)

• Verschiedene psychosomatische Beschwerden (Psychosomatosen) • Angststörungen

Auch Behandlungen von Depressionen und Asthma sind durch Biofeedback-Verfahren schon erfolgreich unterstützt worden.

Diese Website verwendet Cookies. Bitte lesen Sie unsere Datenschutzerklärung für Details.

Verweigern

OK